Folsäure Mangel
Folsäurebedarf allgemein
Folsäure oder Folat ist ein essentielles Vitamin der Gruppe der B-Vitamine, das täglich in ausreichender Menge zugeführt werden muss. Folsäure ist bedeutend bei allen Wachstums- und Entwicklungsprozessen, vor allem bei der Bildung von Blut, Zellen und Erbsubstanz. Der offizielle Tagesbedarf für Erwachsene für Folsäure wird mit durch die europäischen Behörden mit 200µg angegben, Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hingegen empfiehlt für Erwachsene durchschnittlich 300µg. Einen erhöhten Bedarf sieht die DGE bei schwangeren (550µg) und stillenden (450µg) Frauen.
Folsäuremangel extrem weit verbreitet
Laut der nationalen Verzehrsstudie II besteht bei keinem anderen Vitamin eine so hohe Mangelsituation, wie bei Folsäure: 79 % der befragten Männer und 86 % der Frauen unterschreiten laut dieser Erhebung die Empfehlungen der DGE für die Folsäure-Aufnahme. Untersuchungen in anderen europäischen Ländern und auch den USA zeigen ähnliche Ergebnisse.
Gründe für Folsäuremangel
- unzureichende Zufuhr über die tägliche Nahrung
- vermehrter Folsäurebedarf bei Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Rheumamedikamente, Antibabypille, Krebsmedikamente)
- vermehrter Folsäurebedarf bei Nieren- oder Lebererkrankungen oder hohem Alkoholkonsum
- vermehrter Folsäurebedarf bei schweren Verdauungsstörungen (z.B. Glutenunverträglichkeit) oder Schilddrüsenüberfunktion
- vermehrter Folsäurebedarf bei Leistungssport oder Stress
- vermehrter Folsäurebedarf im Wachstum
- vermehrter Folsäurebedarf bei Rauchern
- vermehrter Folsäurebedarf bei Anämien
- vermehrter individueller Bedarf während der Schwangerschaft (550µg) und Stillzeit (450µg)!
Folsäuremangel
Bei andauerndem Folsäuremangel kommt es zu Störungen im Zellwachstum, dem Nervensystem, der Synthese von Neurotransmittern und Hormonen, der Blutbildung und der Funktion des Immunsystems. Symptomatisch zeigt sich die Störung des der Zellteilung in Herz- und Atembeschwerden, Störungen im Knochenstoffwechsels, Abwehrschwäche und Störungen von Magen und Darm. Letztere können weiter zu Störungen der Nährstoff-Aufnahme, Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen. Die Symptome einer durch Folsäuremangel ausgelösten Anämie (Blutarmut) zeigen sich als Blässe, schnelle Ermüdbarkeit, Kurzatmigkeit und/oder Schwäche sein. Außerdem kann sich ein Folsäuremangel durch die gestörte Methylierung mit Symptomen wie Reizbarkeit, Aggressivität, Gedächtnisschwäche, Angstzuständen und Depression auswirken. Während der Schwangerschaft birgt ein Folsäuremangel die Gefahr einer gestörten Kindesentwicklung, besonders des Zentralnervensystems und es besteht eine höhere Gefahr für Geburtsfehler.
Gesundheitsbezogene Aussagen zu Folsäure (Folat)
Folsäure ist als Folat an zahlreichen wichtigen Prozessen des Körpers beteiligt und weist deshalb ein sehr breites Wirkspektrum auf, das diverse Bereiche der Gesundheit positiv beeinflusst (gemäß EFSA):
Immunsystem: Folat trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystem bei.
Energie: Folat leistet einen Beitrag zur Verringerung von Müdigkeit, Ermüdung und Konzentrationsschwäche.
Psyche: Folat trägt zu einer normalen Funktion der Psyche bei.
Zellteilung: Folat hat eine Funktion bei der Zellteilung und der Synthese von RNA und DNA.
Blut: Folat trägt zu einer normalen Blutbildung bei.
Aminosäuren-Synthese: Folat trägt zu einer normalen Synthese von Aminosäuren im Körper bei.
Homocystein-Abbau: Folat leisten einen Beitrag zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel.
Schwangerschaft: Folat trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft bei. Ein niedriger Folat-Wert ist ein Risikofaktor für das Auftreten von Neuralrohrdefekten bei sich entwickelnden Föten.